top of page

Anna Reiss

Herzlich willkommen auf meiner Webseite!

Schön, dass du mich hier besuchst!

Meine Bücher

SÜDNORD-DETEKTIVE

Ein Fall kommt selten allein

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

FAMILIE ROSE

Eine tolle Überraschung

Ronja kommt in die Schule

Ferien bei Oma und Opa

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

Anna Reiss

  Schon als Kind war ich eine Leseratte. Am liebsten habe ich meine Nase in dicke Abenteuerbücher gesteckt.

    Mit einigen Freunden gründete ich eine Detektivbande. Zu unserem Bandenversteck musste man über eine steile Leiter hinaufkraxeln. 

 

   Mit dem Abitur in der Tasche habe ich Deutsch und Französisch studiert. Da konnte ich viele schöne Romane lesen.

Später lernte ich meinen Mann kennen. Wir haben drei Kinder bekommen, zwei Mädchen und einen Jungen. Jetzt sind sie alle groß. Mit ihnen ist es selten langweilig.

 

  An einer Schule biete ich Schreibwerkstätten an. Bei mir schreiben Kinder und Jugendliche zwischen neun und vierzehn Jahren. Ihre Ideen sind unglaublich! Sie denken sich viele fantastische Geschichten aus. Wenn du etwas von ihnen lesen willst, dann schau mal unter "Kreatives Schreiben" nach!

 

  Wenn ich nicht schreibe oder lese, stromere ich oft mit unserem Hund durch den Wald. Dort gibt es immer etwas zu entdecken. Mit den Augen oder den Ohren. Der Hund geht natürlich immer seiner Nase nach.

 

  Außerdem spiele ich Geige. Am schönsten ist es, wenn man zu zweit spielt. Meistens klingt es gut, aber ab und zu quietscht es.

 

  Ich lerne auch Yoga. Es gibt es eine Übung, die heißt „der herabschauende Hund“. Noch kann sie unser Hund besser als ich.

Books
Bio

SÜDNORD-DETEKTIVE

Ein Fall kommt selten allein

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

Meine Bücher

LUZIE (1) Vorderseite 300dpi.jpg

LUZIES MÄRCHEN

Von den ungeschriebenen Seiten

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

SÜDNORD-DETEKTIVE

Ein Fall kommt selten allein

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

Luzies_Märchen_2_cover.jpg

LUZIES MÄRCHEN

Von der verhexten Walpurgisnacht

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

suednord_2.JPG

SÜDNORD-DETEKTIVE

Fünf für alle Fälle

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

SÜDNORD-DETEKTIVE_(3)_Cover-Vorderseite.

SÜDNORD-DETEKTIVE

Ein Fall für die Zeitung

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

Cover SÜDNORD (4).jpg

SÜDNORD-DETEKTIVE

Ein Fall am Meer

Leseprobe

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

NEU: Hol dir dein signiertes Exemplar der SÜDNORD-DETEKTIVE mit persönlicher Widmung!

Einfach bestellen über: bestellung@wortweit-verlag.at

Innerhalb Deutschlands ist der Versand portokostenfrei.

Adresse und Namen für die Widmung nicht vergessen!

​

​

LESUNGEN

Poster Lesung SN 4_small.png

Zoom-Lesungen für Schulen biete ich zur Unterrichtszeit oder nachmittags online an. Die Lesung dauert jeweils eine Schulstunde. Es können bis zu 100 Personen daran teilnehmen, also vier Schulklassen. Die Lesung ist interaktiv, Illustrationen können eingeblendet werden.

Sie eignet sich für Kinder des dritten bis fünften Schuljahres. Thema kann jedes der vier Abenteuer der Südnord-Detektive sein.

Unterrichtsmaterial und ein Antolin-Buchquiz gibt es zu jedem der vier Bände.

Sobald die Situation es erlaubt, besuche ich Schulen und Büchereien gerne wieder persönlich.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte über das Kontaktformular an mich.

VORSCHAU

Jonas und der Weihnachtsengel

Ankündigung:

Wortweits Weihnachts Wunder Welt 2

VORSCHAU

SÜDNORD-DETEKTIVE: Ein Fall am Meer

Unterrichtsmaterialien - zum kostenlosen Download

Unterrichtsmaterial

Band 1

Ein Fall kommt selten allein

Unterrichtsmaterial

Band 2

Fünf für alle Fälle

Unterrichtsmaterial

Band 3

Ein Fall für die Zeitung

Unterrichtsmaterial

Band 4

Ein Fall am Meer

Schultafel SH.jpg
Schultafel AT.jpg
Amy und Kira IMG-20191021-WA0005.jpg

Detektivhund Emmi hat Verstärkung bekommen: die kleine Spürnase Kira!

Kira mit Buch 20191022_164342_edited.jpg

Bin ich da schon drin?, fragt sich Spürnase Kira. Nein, das ist doch der Papagei Oskar! Kira begegnet ihr im nächsten Abenteuer der SÜDNORD-Detektive: Ein Fall am Meer.

FAMILIE ROSE

Eine tolle Überraschung

Ronja kommt in die Schule

Ferien bei Oma und Opa

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

wortweits WeihnachtsWunderWelt

Das farbenreiche illustrierte 

MITMACHBUCH für die ganze Familie 

(Cover anklicken, um mehr zu erfahren)

Unterrichtsmaterial

Meine Lesungen

03.07.
2025
 

Lesungen für Klassen 1 und 2 an der St. Antonius-Grundschule, Hamburg

02.06.
2025
 

Lesungen für Klassen 1-4 der Grundschule Tanneck, Mölln

20.05.
2025
 

Lesungen für Klassen 1-4 der Inselschule Langeoog

24.01.
2025
 

Lesungen für Klassen 2-4 an der Buntenskampschule, Geesthacht

21.11.
2024
 

Lesungen für Klassenstufe 5 an der EMS Strasshof, Niederösterreich

23.04.
2024
 

Lesungen an der Grundschule am Friedenshof, Wismar

18.04.
2024
 

Lesereise Harz

Lesungen an der Grundschule Röddenberg

16.04.
2024
 

Lesereise Harz

Lesungen an der Grundschule Clausthal

9.+8.11.
2023
 

Lesungen für Klassenstufe 5 der EMS Strasshof, Niederösterreich

12.07.
2023
 

Lesungen für die 5. Klassen an der Claus-Jesup-Schule

Wismar

10.07.
2023
 

Lesungen für die Klassen 2 und 3 der Lessing Grundschule

Bad Doberan

19.12.
2022
 

​Lesungen für die Klassen 2, 3 und 4 an der Grundschule Willinghusen

18.11.
2022

Lesungen für die Klassen 1 bis 3 an der Grundschule Klosterbergen, Reinbek

​

08.11.
2022

Lesungen für die Klassen 2 an der Grundschule Wentorf

22.09.
2022

Lesungen für die Klassen 3 und 4 an der Erich-Kästner-Grundschule, Göttingen

20.05.
2022

Lesungen für die Klassenstufe 5 an der EMS Strasshof, Niederösterreich

17.05.
2022

Lesungen für die Klassen 2 bis 4 an der Volksschule Klettenhofergasse, Wien

13.11.
2019

Bücherei Rendsburg-Eckernförde

Kinder- u. Jugendbuchwochen Schleswig-Holstein

6.+7.11.
2019

Treffen Sie mich auf der BuchWien am Stand des wortweit-Verlages

​

09.10.
2019

Adalbert-Stifter-Grundschule, Marktoberdorf

17.10.
2018

Comenius-Grundschule,

Buchloe

09.12.
2017

Lesesalon wortweit-Verlag,

Wien

03.06.
2025
 

Lesungen für Klassen 1-4 der Grundschule Tanneck, Mölln

22.05.
2025
 

Lesungen für Klassen 1-4 der Grundschule Borkum

07.02.
2025
 

Lesungen für Klassen 3 und 4 und die DaZ-Klassen an der Buntenskampschule, Geesthacht

22.11.
2024
 

Lesungen für Klassenstufe 5 an der EMS Strasshof, Niederösterreich

15.11.
2024
 

Lesungen für die Klassen 1-4 an der Grundschule Stadtfeld, Wernigerode

22.04.
2024
 

Lesungen an der Rudolf-Tarnow-Schule, Wismar

17.04.
2024
 

Lesereise Harz

Lesungen an der Grundschule Zellerfeld

29.11.
2023
 

Lesungen für Klassen 1-4 an der Maiburg Grundschule Bippen

13.07.
2023
 

Lesungen für die Klassen 1 bis 4 der Goethe-Grundschule

Rerik

11.07.
2023
 

Lesungen für die Klassen 2 bis 4 der Grundschule am Alten Markt

Rostock

28.04.
2023
 

Lesungen für die Klassen 2 bis 4 der Freien Grundschule Clara Schumann Leipzig

21.11.
2022

Lesungen für die Klassen 2 bis 4 an der Maiburg-Grundschule, Bippen

10.11.
2022

Lesungen für die Klassen 3 an der Grundschule Wentorf

26.09.
2022

Lesung für die Klassen 2 an der Dalbek-Grundschule, Börnsen

21.09.
2022

Lesungen für die Klassen 3 und 4 an der Grundschule am Sonnenberg, Bovenden

​

19.+18.05
2022

Lesungen für die Klassen 3 und 4 an der Bilingualen Volksschule, Wien

​

14.11.
2019

Bücherei Pinneberg

Kinder- u. Jugendbuchwochen Schleswig-Holstein

12.11.
2019

Bücherei Itzehoe

Kinder- u. Jugendbuchwochen Schleswig-Holstein

11.10.
2019

Theodor-Heuss-Schule, Memmingen

26.06.
2019

Astrid-Lindgren-Grundschule, Schwentinental

20.07.
2018

Staufer-Grundschule,

Schongau

08.12.
2017

Volkskundemuseum

Wien

Es macht mir große Freude, Kindern aus meinen Büchern vorzulesen. Dazu brauche ich keine technische Ausstattung; Tisch und Stuhl genügen. Bis zu drei Schulklassen können bei einer Lesung zuhören. Die Lesung dauert eine Schulstunde (45 bis 60 Minuten).

 

Die Lesung aus „Luzies Märchen von den ungeschriebenen Seiten“ ist  für Kinder der zweiten Klasse geeignet.

Die Reihe „Südnord-Detektive“ richtet sich an Kinder des dritten bis fünften Schuljahres.

Beide Buchreihen sind illustriert. Die Bilder zu den Büchern bringe in als große Poster zum Anschauen mit.

​

​Zu jedem meiner Bücher liegt ein Fragen-Quiz bei "Antolin" vor.

Zu allen Bänden der "Südnord-Detektive" gibt es außerdem  kostenloses Unterrichtsmaterial mit Musterlösungen.

 

Ich lebe in Schleswig-Holstein, am östlichen Stadtrand von Hamburg. Auch für Schulen mit geringerem Budget sollen meine Lesungen erschwinglich sein. Wenn Sie mich in Ihre Schule einladen möchten, dann wenden Sie sich bitte über das Kontaktformular an mich.

News and Events

Schreib mir

Ich freue mich immer über Post von Kindern, die meine Bücher lesen!

Sie können mich hier auch zu einer Lesung einladen.

Bitte einfach in das Kontaktformular schreiben (eigene E-Mail-Adresse nicht vergessen!).

Nachricht erfolgreich versendet!

Contact

Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG:
Dr. Lotte Husung
Gartenweg 10
21465 Reinbek

Haftungsausschluss (Disclaimer)
Haftung für Inhalte
Als Diensteanbieter sind wir gemäß § 7 Abs.1 TMG für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich. Nach §§ 8 bis 10 TMG sind wir als Diensteanbieter jedoch nicht verpflichtet, übermittelte oder gespeicherte fremde Informationen zu überwachen oder nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen. Verpflichtungen zur Entfernung oder Sperrung der Nutzung von Informationen nach den allgemeinen Gesetzen bleiben hiervon unberührt. Eine diesbezügliche Haftung ist jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung möglich. Bei Bekanntwerden von entsprechenden Rechtsverletzungen werden wir diese Inhalte umgehend entfernen.

Urheberrecht
Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Inhalte umgehend entfernen.

​Datenschutzerklärung:
Datenschutz
Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.
Die Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne Angabe personenbezogener Daten möglich. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder E-Mail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.
Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.
 
Kontaktformular
Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen dort angegebenen Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert. Diese Daten geben wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.

Impessum

Kreatives Schreiben

"Magische Geschichten" haben zehn Mädchen und Jungen aus den dritten und vierten Klassen der Fürstin-Ann-Marie-von-Bismarck-Schule, Aumühle im Schuljahr 2024/25 in der Schreibwerkstatt zu Papier gebracht. Daraus ist wieder ein wunderbares neues Schreibwerkstattbuch mit vielen bunten Illustrationen der Kinder zu ihren Texten entstanden.

​

Délia (10 Jahre) und Marie (9 Jahre) hatten außerdem mit ihren Geschichten am Schreibwettbewerb 2025 der Stiftung Herzogtum Lauenburg teilgenommen und den ersten und zweiten Preis in ihrer Altersgruppe gewonnen!

Hier könnt ihr ihre Texte lesen:

                                                                Das Paket

Es klingelte an der Tür. „Machst du bitte auf?“, rief meine Mutter. Ich lief runter und öffnete die Tür. Draußen stand ein Postbote und drückte mir ein Paket in die Hand. Wortlos drehte er sich um und lief zurück zum Postauto. Ich schlug die Tür zu und betrachtete das Paket. In silbrigen Buchstaben stand mein Name darauf. Ich raste die Treppe wieder hoch. In meinem Zimmer öffnete ich das Paket. Im Inneren war ein Automat, der einer Kaffeemaschine ähnelte, nur dass die Knöpfe alle bunt waren und zwei merkwürdige Augen mich anschauten. Ich wunderte mich. Ich hatte doch nichts bestellt! Ich nahm das Paket und schüttelte es kopfüber. Tatsächlich: ein kleiner Zettel fiel heraus. In grauen, fast nicht sichtbaren Buchstaben war „Bedienungsanleitung“ darauf geschrieben. Ich nahm den Zettel in die Hand und las ihn mir durch. „Lieber Empfänger, dies ist ein Fantasiedrucker. Er druckt Ihnen Ihre größten Wünsche. Drehen Sie einfach den Hebel und sprechen Sie laut Ihren Wunsch. Viel Spaß mit Ihrem Wunsch!“

Ich sah vom Zettel auf. War es wirklich wahr? Konnte ich damit etwas drucken? Irgendetwas kribbelte in meinem Bauch. Ohne dass ich es wollte, rutschten meine Finger zum Hebel. Er ließ sich einwandfrei drehen. Es begann zu surren und zu summen. „Einen Fuchs, der mein Freund ist und ganz lieb ist“, hörte ich mich sagen. Ein … Ein … Wieso ein Fuchs? Der Fantasiedrucker summte eine Melodie, die sich nach Feuer mit Zimt und Abenteuer anhörte. Ich lauschte. Lange. Irgendwann knallte es laut. Erschrocken wich ich zurück. Eine bunte Masse quoll aus dem Fantasiedrucker heraus. In Panik griff ich danach. Die Masse war ganz warm und fühlte sich weich und fluffig an. Als ich realisierte, dass ich ein fremdes Etwas in der Hand hielt, ließ ich es augenblicklich los. Es landete ohne Geräusche auf dem Boden. Wie Berge begannen kleine Spitzen aus der Masse zu wachsen. Langsam formte sich der Teig zu Ohren, Hals, Schnauze und Bauch. Augen kamen zum Vorschein und die ersten Schnurrhaare sprossen. Als auch das letzte Schnurrhaar zu sehen war, öffnete der Fuchs seine Augen. Munter sprang er auf mein Bett, meinen Kleiderschrank und kam am Ende auf mich zu.

In meinem Bauch bildeten sich Klumpen. Ich hatte Angst! „Paapaaaa!“, schrie ich. „Hilfe! Hier ist ein Fuchs!“ Laute Schritte. „Warum schreist du so?“, fragte mein Vater, der in der Tür stand. „Füchse … also einer … er läuft hier rum“, sagte ich mit zitternder Stimme. „Also ich sehe keinen Fuchs, Clara“, erwiderte er. „Guck genau hin! Guck da!“ Ich zeigte auf den Fuchs, der gerade mein Bett beschnupperte. „Hör mit dem Blödsinn auf“, sagte er mit strengem Blick. „Räum lieber dein Zimmer auf.“ Dann ging er die Treppe wieder runter. Ich starrte ihm nach. Ich räumte tatsächlich mein ganzes Zimmer auf. Am Ende war ich so erschöpft, dass ich ohne Abendbrot ins Bett ging. Der Fuchs rollte sich auf meinem Bauch ein. Am nächsten Morgen, direkt nachdem ich aufgewacht war, beschloss ich, ihm einen Namen zu geben, weil er doch ganz friedlich war. Roxi war das Erste, was mir einfiel. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und streichelte Roxi vorsichtig. Als ich auf den Wecker schaute, sackte mir das Herz in die Hose. Es war schon 7:37 Uhr. Mist! Mist! Mist!

Ich schlug die Decke zurück. In Windeseile zog ich mich an. Mein Frühstück würgte ich runter wie eine Schlange. Als ich wieder in meinem Zimmer war, war Roxi weg. Ich suchte im Keller, im Bad, im Wohnzimmer und noch überall anders. Doch leider konnte ich den Fuchs nicht finden. Als ich vor der Tür stand und gerade los wollte, rief meine Mutter mich zurück. Sie gab mir meine hellblaue Brotdose und winkte mir zum Abschied nach, während ich auf mein Fahrrad stieg. Aber meine Gedanken waren nur bei Roxi. Wo war er?

War es richtig von mir, zur Schule zu gehen? Roxi war doch alleine und kannte meine Eltern nicht richtig. Noch während ich fuhr, schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Als ich in der Schule ankam, war es fünf nach acht und ich konnte mich noch schnell unter meine Klassenkameraden schummeln, die sich gerade ihre Jacken auszogen.

Nur noch zwei Stunden, dachte ich vor Beginn der Mathestunde. Unsere Lehrerin kam herein. „Guten Morgen“, begrüßte sie die Klasse freundlich, was sie sonst nie tat. „Irgendetwas ist doch“, sagte meine beste Freundin Jasmin. „Das Gefühl habe ich auch“, erwiderte ich, „ein ungutes.“ „Wir schreiben heute einen Test“, sagte Frau Gerik mit einem großen Lächeln. „Mit Füller und ohne Schmiererei bitte.“ Alle stöhnten und holten ihre Sachen raus. Als ich meinen Schulranzen öffnete, sah ich Roxi. Er saß da ganz entspannt und schaute mich nur an, dann sprang er sehr unerwartet aus dem Schulranzen und aufs Lehrerpult. Ängstlich wich Roxi einige Schritte zurück. Dabei stieß er gegen die gläserne Trinkflasche von Frau Gerik, die umfiel und zerbrach. Das Wasser spritzte und alle Tests waren nass. „Freistunde!“, sagte Frau Gerik nur. Roxi saß bereits vor der Tür nach draußen. Ich beeilte mich, doch leider war Leon schneller. Er öffnete die Tür und Roxi schlüpfte raus. Ich raste ihm hinterher, um ihn einzufangen! Zum Glück konnte ihn anscheinend niemand außer mir sehen. Dreimal rannte ich über den Schulhof, konnte den Fuchs aber nirgendwo finden. Als ich völlig aus der Puste war, entdeckte ich Roxi etwas abseits von den Mülltonen. Wahrscheinlich hatte er Hunger. Langsam lief ich auf Roxi zu, schnappte ihn mir und brachte ihn zurück ins Klassenzimmer. Wie erwartet waren die anderen schon draußen. Ich verfütterte alles, was ich dabeihatte, an Roxi. Dann brachte ich ihm auch noch bei, Pfötchen zu geben und erzählte ihm so einiges.

Nach Schulschluss wartete ich, bis alle weg waren. Jetzt nahm ich meinen Schal und band ihn leicht um Roxis Hals. Ein Seil, das ich in der Kiste mit dem Klassenspielzeug fand, knotete ich als Leine an das Halsband. Ich setzte Roxi in meinen Fahrradkorb und spannte auch noch meinen Regenschirm über ihm auf. Sonst würden die Leute sich ja wundern, warum da ein Schal in der Luft schwebte.

Am Nachmittag fuhr ich zu einem Tierladen und besorgte Futter, ein Geschirr und eine richtige Leine für Roxi. Danach hatte ich Voltigieren. Als ich zurückkam, lag Roxi auf meinem Bett. Aber im Zimmer meiner Eltern hatte er ein riesiges Durcheinander angerichtet: Die Pflanzen waren von der Fensterbank gefallen, Bücher lagen auf dem Boden verteilt und das Kabel für die Lampe war zerkaut. „Roxi, kann man dich nicht mal eine Stunde alleine lassen?“, schimpfte ich. Ich räumte alles so gut auf, wie ich konnte. Sogar das Kabel ersetzte ich. Als ich fertig war, legte ich Roxi das Geschirr an und wir machten einen Spaziergang. Ich redete viel mit Roxi und fragte ihn irgendwann: „Hättest du eigentlich Lust, einen Freund oder eine Freundin zu haben?“ Weil der Fuchs nichts tat und einfach weiterlief, verstand ich das als Ja.

Zu Hause aß ich schnell mein Abendbrot. Roxi fütterte ich in meinem Zimmer. Als er zu Ende gefressen hatte, holte ich den Fantasiedrucker raus, den ich in dem Paket unter meinem Bett versteckt hatte. Es kribbelte wieder in meinem Bauch wie beim ersten Mal. Ich drehte den Hebel und er ließ sich wieder einwandfrei bewegen. Ich sagte meinen Wunsch und hörte diesmal Wasser plätschern und tropische Pflanzen, die vom Wind geschüttelt wurden. Danach knallte es wieder, doch diesmal erschreckte ich mich nicht. Eine hellrosa Masse quoll aus dem Fantasiedrucker und ich nahm sie mir. Dieses Mal fühlte sie sich leicht warm und flauschig an. Ich legte sie auf den Boden. Wieder wuchsen kleine Spitzen aus der Masse. Als mein Tier fertig war, öffnete es die Augen und wurde sofort dunkellila. Ich freute mich, denn ich wusste, dass mein Wunsch richtig war und dass ich noch so einige Abenteuer erleben würde!

(von Délia)

​

                                                           Freund in Not!

Der kleine Regenwurm Tim lebte mit Mauli, dem Maulwurf, unter der Erde. Die beiden waren unzertrennlich und spielten eigentlich immer zusammen.

 „Ich habe eine richtig gute Stelle für einen neuen langen Gang gefunden. Dort ist die Erde ganz weich“, sagte Mauli aufgeregt. Gesagt, getan. Zusammen waren sie richtig schnell. Mauli buddelte einen großen, dicken Gang und Tim einen kleinen, dünnen. Die Gänge waren genau nebeneinander. Es ging hoch und runter, es gab Rechts- und Linkskurven, Spiralen und Drehungen. Viel zu schnell kamen sie an der Oberfläche an. Jetzt sah man von oben einen großen und einen kleinen Hügel. Den großen von Mauli und den kleinen von Tim.

„Mauli, was hältst du davon, wenn wir unter der Oberfläche darauf warten, wer kommt und die ganzen schönen Hügel wegmacht?“, fragte Tim. Mauli war einverstanden.

Es verging eine lange Zeit. Endlich passierte etwas: Sie hörten ein dumpfes Stampfen. Gemeinsam starrten sie auf die Unterseite der Hügel, wo auf einmal Erde herunterrieselte.

Mauli rief: „Schnell, los, in die Gänge!“

Da schob sich etwas unter die Erde und man konnte ein Menschengesicht erkennen. Es war das erste Mal, dass Tim und Mauli einem echten Menschen ins Gesicht guckten. Tim war so fasziniert, dass er sich aus seiner Deckung wagte. Zum Glück war der Mensch schon weg und sah den kleinen Regenwurm nicht mehr. Doch Tim entdeckte oben zwei Kinder, die im Garten spielten. In der Mitte des Grundstücks stand ein Haus, überall wuchsen bunte Blumen und es war ganz anders als unter der Erde.

„Mauli, das ist wunderschön hier oben!“, schwärmte Tim.

„Jaja, finde ich auch. Aber jetzt schnell runter!“, befahl Mauli.

Doch Tim hörte nicht auf ihn. Er war so begeistert, dass er den Ruf von Mauli nicht beachtete: „Achtung, Tim, ein Vogel! Pass auf!“

Aber es war schon zu spät. Direkt über Tim flog ein Vogel, der jetzt nach unten schoss und – schnapp – Tim im Schnabel hatte. Es war eine Amsel.

„Hilfe, Hilfe, Hilfe!“, rief Tim. „Mauli, rette mich!“

Aber der Vogel war schon hoch in die Luft geflogen und Mauli konnte nichts mehr machen. Die Amsel flog mit Tim in ihr Nest. Dort legte sie Tim ab und flog weiter.

Tim lag regungslos im Vogelnest, aber er lebte noch. Der Schreck war nur etwas zu groß gewesen für den kleinen Regenwurm.

In der Zwischenzeit grub Mauli einen Tunnel von dem Maulwurfshügel, an dem der Vogel Tim mitgenommen hatte, bis zu dem Baum mit dem Nest. Als er dann unter dem Baum ankam, schaufelte er schnell einen Maulwurfshügel und rief ganz laut nach oben: „Tim, kannst du mich hören?“ Doch Tim antwortete nicht, denn er war ja ohnmächtig. Mauli rief noch einmal: „Tiiiiim! Ist alles okay?“ Sein Freund antwortete immer noch nicht.

Da kam ein kleines Mädchen zu Mauli. Er versuchte, sich zurückzuziehen, doch es war zu spät. „Hilfe, Hiiiiilfe, Hiiiiiiilfe!“ Als Mauli so laut schrie, wachte Tim auf. Nur was konnte ein kleiner Regenwurm auf einem Baum gegen ein Mädchen auf dem Boden ausrichten?

Das Kind beugte sich über den Maulwurfshügel und nahm Mauli auf die Hand. Mauli versuchte, hinunterzuspringen, das Mädchen hielt ihn aber fest. Er redete mit sich selbst und sagte: „Nein, nein, nein, lass mich los! Ich muss doch Tim befreien. Töte mich bitte nicht!“

Das Mädchen lief zu ihrem Bruder Henning. „Schau mal, wen ich gefunden habe!“, sagte sie zu dem Jungen. „Wo hast du denn den her, Sigrid?“, fragte er. „Ich habe ihn im Garten in einem Mauwurfshügel gefunden“, antwortete seine Schwester.

„Komm, wir nehmen ihn erst mal mit rein“, schlug Henning vor. „Ich habe auch noch einen Schuhkarton, da können wir ihn reintun“, sagte Sigrid. „Was hältst du von dem Namen Maxi?“ Der Name gefiel Henning. Als der kleine Maulwurf oben in der Kiste saß, schrie er noch ein bisschen weiter, aber das machte ihn so müde, dass er einfach einschlief.

Erst am Abend kamen die Kinder in das Zimmer und weckten Mauli, oder auch Maxi genannt, auf. Erst streckte er sich und machte dann die Augen auf. Zunächst kreischte er innerlich auf, als er sah, wie ihn Henning und Sigrid anschauten. Dann rief er wieder: „Hilfe, Hilfe, bitte lasst mich in Ruhe leben!“ Doch wieder verstanden sie ihn nicht.

Schließlich wurde es Nacht und die Kinder gingen schlafen. Mauli träumte von Kindern, die Maulwürfe aßen, und von einem 40 Grad heißen Tag, an dem Tim austrocknete. In der Nacht prasselte der Regen herab und Tim konnte etwas trinken. So ging es ihm ein bisschen besser. Er lag neben den Eiern, die der Vogel gelegt hatte und gerade ausbrütete, so wurde er auch gewärmt.

Sigrid und Henning hatten beide den gleichen seltsamen Traum. Sie träumten von einem Maulwurf, der sie um Hilfe bat und sagte: „Bitte helft mir! Mein Freund Tim, er ist ein Regenwurm, wurde von einem Vogel entführt. Das Nest ist in einem Baum im Garten und ich weiß nicht, wie es ihm geht. Aber ich glaube, nicht sehr gut. Tim ist bestimmt schon ganz verhungert, so ohne Erde. Ich muss dringend zu ihm!“

Die Geschwister wachten fast gleichzeitig auf und schauten sich an. „Hattest du den gleichen Traum wie ich?“, fragte Sigrid. „Wenn du auch von einem Maulwurf geträumt hast“, sagte Henning. Als Sigrid nickte, stand ihm der Mund offen.

Da liefen die Kinder mit Mauli in der Jackentasche schnell nach draußen. „Ich hole die Leiter“, sagte Henning und flitzte schon los. Als er wiederkam, trug er eine drei Meter hohe Leiter. Die stellte er an den Baum und sie ging auch bis zu dem Ast mit dem Nest. Sofort kletterte Sigrid mit Mauli hoch. Henning folgte ihr. Doch da hatten sie nicht mit den Vogeleltern gerechnet! Kurz bevor sie ankamen, flogen zwei schwarze Vögel auf sie zu. Sigrid legte Mauli schnell ins Nest und kletterte ganz schnell wieder runter. Mit den Schnäbeln hackten die Vögel auf die Kinder ein. Henning erschreckte sich so sehr, dass er auf den Boden fiel. „Aua! Mein Arm tut total weh!“, stöhnte er. Wie sich später im Krankenhaus herausstellte, war er gebrochen und musste eingegipst werden.

Im Nest umarmte Mauli seinen Freund und erzählte ihm, wie er mit der Hilfe der Kinder zu ihm gekommen war. „Aber gibt es auch eine Möglichkeit, wie wir hier wieder hinunterkommen?“, fragte Tim. „Das könnte leider ein Problem sein“, gab Mauli zähneknirschend zu.

Zum Glück tauchte irgendwann Sigrid wieder auf der Leiter auf. „Na, wie geht es euch beiden?“, fragte sie freundlich. Behutsam nahm sie Tim und Mauli aus dem Nest und kletterte mit ihnen wieder herunter. Sie lief noch einmal ins Haus, damit sich Henning von den beiden verabschieden konnte. „Tschüss, ich werde euch vermissen“, sagte er lächelnd und streichelte Mauli noch einmal. Sigrid lief schnell mit den beiden raus. „Auf Wiedersehen, besucht uns mal“, sagte sie und vergoss sogar eine kleine Träne.

Als sie unter die Erde kamen, buddelten Tim und Mauli vor lauter Freude gleich einen ziemlich langen Gang.

Und so gruben sie sich in ihr nächstes Abenteuer.

(von Marie)

​​

​

​​"Kostbare Kurzgeschichten", das neue Buch aus dem Schreibclub für Jugendliche, ist fertig!  

Geschrieben haben die "Kostbaren Kurzgeschichten" sechs junge Autorinnen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren.

Hier findest du kurze Auszüge aus ihren Texten. Lies mal rein!

​

Ich habe ein Leben zu leben. Und einen Text in meiner Hosentasche, den die Welt hören sollte. Ich drehe mich um und renne zum Café zurück. Noah hat schon angefangen. Als ich die Tür hinter mir schließe, drehen sich einige Köpfe zu mir um. Ich sehe Noah an, und als der mich entdeckt, lächelt er. Ich will mich schnell zu den anderen durchschlängeln.

   „Sie ist die Sonne in meinem Universum“, sagt er gerade.

   Ich halte inne und drehe mich zur Bühne um. Er erzählt von einem Mädchen. Wie wichtig sie ihm ist. Seine Worte sind wie süßer Honig und die ersten Sonnenstrahlen eines Tages. Sie kitzeln meine Nase und wärmen mein Gesicht. Es ist ein Liebesgeständnis. Es ist wunderschön und präsentiert mir eine Seite von Noah, mit der ich nicht gerechnet habe. Viel zu schnell sind die letzten Worte gesprochen und Applaus ertönt.

   Mein Gehirn schaltet und ich realisiere, dass ich die Nächste bin, die auftritt. Ich muss nach vorne zur Bühne! An der Treppe kommt mir Noah entgegen, der mich kurz anhält, mir in die Augen sieht und sagt: „Du schaffst das!“ Und ich glaube ihm. Ich weiß es.

   „Erst seit Kurzem ist sie Teil unserer kleinen Gruppe. Sie hat großes Talent gezeigt und tritt heute zum ersten Mal auf. Einen großen Applaus für Liliana!“, schallt Ricardos Anmoderation durch den Raum.

   Mit einem kleinen Applaus betrete ich die Bühne, stelle mich vor das Mikro. Ricardo setzt sich wieder ins Publikum und zeigt mir den Daumen nach oben. Jetzt liegt es an mir. Ich stehe, genau wie Luca, zu meinem Text, und jetzt bin ich bereit, ihn der Welt zu präsentieren. Es ist still. Ich atme einmal tief ein. Genieße den Moment. Und spreche den ersten Satz. Der zweite folgt. Das Adrenalin rauscht durch meinen Körper. Ich bin textsicher. Also hebe ich den Kopf und werde lauter. In mir wird es ganz ruhig und ich konzentriere mich auf jedes einzelne Wort. Betone jeden Satz, werde wütender und packe alles, was ich bin, in diesen Moment. Das Publikum verschwimmt zu einer Masse. Ich spreche Zeile für Zeile und versinke in meinen Reimen. Ich meine jedes einzelne Wort. Lasse die Menschen den Schmerz der letzten Wochen hören. Ich lasse sie spüren, wie kaputt ich bin. Vom System verbogen. (Amy, 17 J.)

 

                                                                      ***

 

   Überall gingen rote Lichter an. Kurz war es still. Einen kleinen Moment, einen Wimpernschlag. Dann fuhren mit lautem Rattern langsam die Metall-Jalousien der Läden herunter. All das passierte so schnell, dass ich es kaum wahrnehmen konnte. Eine Stimme durchschnitt die Stille wie ein Peitschenhieb.

   „Sehr geehrte Aufenthaltspersonen! Ich muss Sie bitten, Ruhe zu bewahren. Durch einen bewaffneten Amoklauf sind wir gezwungen, einige Notfallmaßnahmen durchzuführen. Bitte bleiben Sie ruhig in den Geschäften, verbarrikadieren Sie die Ein- und Ausgänge und helfen Sie Bedürftigen.“

   Kurze Stille. Niemand atmete, niemand sagte etwas. Die Welt und alle Menschen mit ihr schienen angehalten zu sein.

   „In Kürze wird qualifiziertes Rettungspersonal erscheinen und die Führung übernehmen.“

   Meine Gedanken, mein Kopf und alles um mich herum steckten fest. Den Laden und die Menschen um mich nahm ich kaum wahr. Schemenhafte Bewegungen und ein immer wiederkehrender Piepton erschienen weit weg. Wäre das ein Film gewesen, hätte ich vermutlich irgendetwas Heldenhaftes, Mutiges gemacht. Mich aufopfernd aus dem Geschäft gewagt oder Ähnliches.

   Aber es war kein Film. Es war mein Leben. Und ich hatte Angst. Unbeschreibliche Angst. Mein erstes Gefühl nach einer undefinier-baren Zeit in Schockstarre war eine so gigantische Angst, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Sie raubte mir den Atem. Aber vor allem war sie allumfassend. Angst war das Einzige, was ich fühlen konnte, das Einzige, was mich erfüllte.

   Ich wurde unsanft aus meiner Starre gerissen. Ich wusste weder, wie viel Zeit vergangen war, noch, wer die Person war, die nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt stand.

   „Scheiße, Mann! Schau mich an!“

   Plötzlich war ich wieder da. Es kam alles zurück, prallte auf mich. Ich wurde geschüttelt. (Anouk, 17 J.)

 

                                                                     ***

 

   „Du wusstest, dass du die Wahl gewinnen würdest?“

   Ihre Schwester lächelte überheblich. „Selbstverständlich. Hast du ernsthaft gedacht, das Volk würde sich für dich entscheiden? Du hast die Menschen doch erlebt, als sie vor den Palasttoren standen, dich nicht einmal ausreden ließen. Sah es für dich so aus, als würden sie ihrer favorisierten Königin zujubeln?“ Helenia lachte kurz auf. „Und der Rat? Der ist bestechlich wie die Wachen an den Stadttoren. Und der Herzog von den Nordwäldern schien ein großes Interesse daran zu haben, seine Schwiegertochter auf den Thron zu bringen …“

   Celestria schwieg fassungslos. „Aber …“, setzte sie dann an. „Warum? Warum hast du all das initiiert?“

   Helenia rollte mit den Augen. „Glaubtest du wirklich, ich würde mich mit dem zweiten Platz zufriedengeben? Dachtest du wahrhaftig, die paar Minuten, die du älter bist, würden mich an meinem Begehren hindern? Seit dem Kindesalter arbeite ich darauf hin, habe unzählige Nächte in der Bibliothek verbracht, immer auf der Hut, nicht erwischt zu werden. Ich habe vermutlich mehr gelernt, als alle anderen im Palast zusammen wissen.“

   Celestria packte die Wut. „Wie konntest du es wagen, mir den Thron zu stehlen? Es war meine Bestimmung, mein Geburtsrecht!“

   „Du wärest niemals eine gute, gerechte Königin geworden! Dafür bist du viel zu egoistisch!“

   Doch Celestria hörte gar nicht hin. „Ich werde das nicht zulassen! Die Welt wird erfahren, was für eine schändliche Lügnerin du bist!“ Sie wollte zur Tür stürmen, aber Helenia versperrte ihr den Weg.

   „Das wirst du nicht.“ Die Stimme ihrer Schwester war bedrohlich ruhig, als sie zwischen die Falten ihres Kleids griff und einen Dolch hervorzog. Die Klinge blitzte im Licht auf. Celestria wich ängstlich zurück, ihr Blick wie gebannt auf Helenias Hand gerichtet. Sie trat einen weiteren Schritt nach hinten und stieß mit dem Rücken gegen den Kamin. Ihre Schwester kam langsam auf sie zu. (Maya, 15 J.)

 

                                                                        ***

 

Gestärkt vom Frühstück brachen die fünf wenig später mit geschulterten Rucksäcken und Regenjacken ausgerüstet auf. Man konnte ja nie wissen, welche Wolke einen ärgern wollte. Sie hatten am Abend zuvor  noch einen Weg entdeckt, der auf den Berg führte, und zu dem mussten sie jetzt erst mal kommen. Sie gingen über eine Wiese, den Loch Ness im Rücken, immer mit Blick auf den Berggipfel. Auf dem gab es zwar in Wirklichkeit kein Gipfelkreuz, aber Tamio stellte sich vor, da wäre eines, und jedes Mal, wenn sein Blick auf den Gipfel fiel, kam es ihm tatsächlich so vor, als würde ein kleines Kreuzchen auf dieser riesigen Ansammlung von Steinen und Erde stehen und nur darauf warten, dass sie es erreichten. Tamio war sich sicher, dass es Cammy, Jarek, Nuria und Amina genauso ging wie ihm.

   Die Sonne war mittlerweile komplett aufgegangen und Tamio konnte riechen, dass dies ein wunderschöner Sommertag werden würde. Perfekt zum Wandern! Ihm fiel auf, dass der Berg von weiter weg viel kleiner gewirkt hatte, aber je näher sie ihm kamen, umso größer und beeindruckender sah er aus. Tamio dachte an die Reise, die ihnen noch bevorstand. Sie hatten noch so viel Strecke vor sich, bis sie ihr Ziel erreichen würden. Und hatte Cammy nicht auch irgendwas von Schleusen erwähnt? Bis jetzt hatten sie noch keine passieren müssen. Tamio freute sich zwar schon darauf, endlich ans Meer zu kommen, aber er freute sich auch auf die Tage davor. Diese Reise war bis jetzt schon unbeschreiblich gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Tamio konnte keine Wörter finden, für das, was sie zusammen erlebt hatten. Ein Gefühl stieg in ihm auf. War es Glück? Er wusste es nicht. (Katie, 14 J.)

 

                                                                        ***

 

Es wird wieder laut. Er sieht es. Er sieht die Schreie, obwohl es dunkel ist. Er kann nicht mehr denken. Oder doch nicht? Was passiert hier? Er schaut sich um, in der Dunkelheit. Warum ist es dunkel? Warum ist es bunt? Ist es bunt? Er ist verwirrt. Oder nicht? Er schaut auf seine Hand. Ist es überhaupt seine? Wessen Hand ist es? Er versucht, auf all diese Fragen Antworten zu finden, doch er findet sie nicht. Obwohl er es versucht. Doch es ist zu laut. Und zu bunt. Die Gedanken schwirren in seinem Kopf herum, doch er kriegt sie nicht zu fassen. Doch da … Da ist etwas. Ein Haus, mit einem Mädchen. Es lächelt. Oder doch nicht? Weint es? Er kann ihr Gesicht nicht erkennen. Sie selbst kann er auch nicht ganz fassen. Er weiß nur, dass sie lieb ist. Und dass er sie gern hat. Er kennt sie schon lange. Sehr lange. Er mag sie. Sehr. Woher kennt er sie? Warum kennt er sie? Wer ist sie? Er hört, wie sie singt. Und er sieht es. Die Musik schließt sich um seine Finger und nimmt ihn in den Arm. Sie tätschelt ihm den Kopf. Die Musik oder das Mädchen? Und welches Mädchen? Er ist verzweifelt. Er kriegt nichts mehr zu fassen, wird ihm klar. Eine Träne rinnt ihm die Wange herunter. Er weint wie ein kleines Kind und niemand ist da, um ihm zu helfen.

 

   Ich hebe die Hand zu meiner Wange, über die viele, viele Tränen rinnen. Warum, habe ich schon wieder vergessen. Warum ich so viel vergesse, frage ich mich. Es ist komisch, oder? Ist es normal, nicht zu wissen, warum man weint? Der Grund scheint ja nicht so wichtig gewesen sein, wenn ich ihn schon wieder vergessen habe. Es macht mir nichts aus. Ich lege mich auf den Boden und starre die Decke an.

    Plötzlich fällt mir eine Zeile eines Gedichts ein.  

Warte nur! Balde

Ruhest du auch.

Das beruhigt mich. Es prägt sich in mein Gehirn ein und lacht mich an. Es freut sich für mich. Ich stelle mir vor, wie ein Mädchen singend über eine Wiese läuft und plötzlich dieses Gedicht aufsagt. Ich mag das Mädchen. Es hat etwas an sich, dass man es in den Arm nehmen möchte. Aber es ist nicht hier. Warum bin ich alleine?,  frage ich mich. Gibt es sie überhaupt? Und wie finde ich Antworten auf all diese Fragen? Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, doch ich schaffe es, einzelne Gedanken zu hören. Sie sind bunter als alle anderen Gedanken und springen umher wie kleine Männchen. Sie sind lustig. Genau wie das Mädchen.  Es ist gerne draußen. Ich mag sie.  Sie mag mich auch. Aber sie ist nicht hier. Ich versuche nicht, an sie zu denken, denn sie macht mich traurig. Ich merke schon wieder, dass mir Tränen über die Wangen laufen. Aber wann ist das denn schon mal passiert? Warum habe ich schon mal geweint? Und warum weiß ich das alles nicht mehr oder wieder? Ich starre an die Wand und stelle mir wieder Fragen über Fragen. Und dann frage ich mich, warum ich mich wieder frage. (Louisa, 12 J.)

 

                                                                         ***

 

„Ich gebe nun das Wort an den Staatsanwalt, der sich als sehr mutig herausstellte, indem er die Festnahme der Familie Albrecht in die Hand nahm. Eine brutale Schlacht, deren Marken Sie auf seinem Gesicht erkennen können, aus der er als Sieger hervortrat.“

   Sofort drehten sich alle Köpfe zu Herrn Wichtig, was der Richter zweifelsohne geplant hatte. Gemurmel kam im Saal auf. Die Kratzer, die sich der Beamte beim Sturz im Garten der Albrechts zugezogen hatte, waren noch deutlich auf seinem bleichen Gesicht zu erkennen.

   „Hm, hm“, der Beamte räusperte sich und sofort verstummte das Gemurmel. Herr Wichtig atmete einmal tief ein und quiekte: „Es ist offensichtlich, dass der Raub von dieser Familie begangen wurde. Denn vor einigen Tagen wurde der goldene Hirtenstab im Garten dieser Leute“, er schaute die Albrechts so an, als seien sie das Abscheulichste und Ekelhafteste, was er jemals gesehen hatte, „vorgefunden“, beendete er seinen Satz mit einem Blick zum Publikum.

   „Das ist in der Tat ein sehr schwerwiegendes Beweismittel. Doch genauso gut hätte der Täter den Stab im Garten verbuddeln und somit den Verdacht auf eine hilflose Familie wie die Albrechts lenken können“, erklang eine Stimme von der anderen Seite des Saals und nun drehten sich alle Köpfe nach rechts. Dort stand ein kleiner, runder Mann, der wie ein Gartenzwerg in einem blauen Anzug aussah. Er hatte kurze Arme, einen runden Kopf und eine große Nase mit einem buschigen Schnauzbart darunter. Er hatte sich neben sein Pult gestellt, da er zu klein war, um an dessen Oberfläche zu reichen.

   „Ja, gibt es denn Beweise dafür, mein Herr?“ Die Köpfe der Zuschauer drehten sich nach links.

   „Gibt es denn Beweise für Ihre Aussage?“ Die Köpfe drehten sich wieder nach rechts.

   „Warum sollten sie sonst den Stab denn in ihrem Garten vergraben haben, mein Herr?“ Die Köpfe drehten sich nach links.

   „Es müssen ja gar nicht die Albrechts gewesen sein, mein Herr“. Die Köpfe der Zuschauer drehten sich wieder nach rechts.

   Das ging eine ganze Weile so weiter, bis der Richter einen kleinen Hammer aus seiner Aktentasche holte und dreimal auf das Richterpult schlug. „Ruhe!“, ertönte seine scharfe Stimme. „Ich bin zu einem Entschluss gekommen!“ (Rosalie, 10 J.)

​

            

Kreatives Schreiben
© 2025 Anna Reiss
bottom of page